Bargusiner Reservat

Gegründet: 1916
Größe: 3743 km2
Pufferzone:keine
Adresse:
ul. Koslowa 61
671710 Nischneangarsk
Burjatien/ Russland
Tel.: +7 (30130) 4-79-92, 4-81-27
Fax: +7 (30130) 4-79-92
E-Mail: barguzin_zap@mail.ru
Homepage(RU):www.barguzinsky.ru
Gebühr: individuell

Bargusiner Biosphärenreservat

Heuernte im Oka Tal
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Foto: Thomas Heidbüchel

Das Bargusiner Biosphärenreservat ist das älteste Naturschutzgebiet in Russland. Es wurde bereits 1916 noch zur Zarenzeit gegründet. Geschützt werden sollte der Bargusiner Zobel, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Aussterben bedroht war und sich erst durch Schutzmaßnahmen der Sowjetunion wieder ausbreiten konnte… Das Reservat darf nur in Begleitung von Rangern betreten werden, eine Schutzmaßnahme die aufgrund der sehr hohen Bärenpopulation durchaus auch im eigenen Interesse von Besuchern liegt. Ein kleiner Erlebnispfad um Dawscha und einige kurze Wanderwege vermittelten aber trotzdem einen sehr schönen Eindruck über die landschaftliche Vielfältigkeit des Gebiets!

Touristische Höhepunkte:

- Bergseen im Flusslauf der Schumilicha
- Wasserfälle an den Flüssen Schumilicha und Nizhnjaja Zarodnaja
-"Tal der 7 Seen" - 7 Gletscherseen aus der letzten Eiszeit, die sich am Ursprung des Flusses Malyj (etwa 30 km vom Baikalufer entfernt) auf einer Höhe von 1400-1500 m befinden
- Thermalquellen in den Tälern der Flüsse Jezovka, Bolschaja, Talamusch und Dawscha (mit Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius)
- Sanddünen im Mündungsbereich der Schumilicha in den Baikalsee
- Zarodnoe-Plateau mit zahlreichen Seen. Das Plateau ist für seine neahzu vollkommenen geometrischen Formen berühmt
- Karassen- und Chariusseen im Tal des Flusses Bolschaja
- "Hängendes Tal" an der Zhigun-Quelle im oberen Flusslauf des Flusses Targulik
- Malerische Flusskehre am unteren Flusslauf der Bolschaja (ca. 26 km vom Baikalufer entfernt)
- Landzunge Valukan mit zahlreichen kleinen Buchten (ca. 7 km von Dawscha entfernt)

Geschichte:

1916 wurde das Gebiet durch den Zaren zum Schutzgebiet erklärt. Das Bargusiner Naturschutzgebiet war das erste in Russland, nach dessen Vorbild weitere Naturschutzgebiete gegründet wurden. Sein ursprüngliches Ziel war die Erhaltung und Wiederherstellung der Zobelpopulation. Seit der Gründung waren zudem Wissenschaftler damit beschäftigt, die Population des Bargusiner Zobels, ihre Verbreitung und Lebensweise zu erforschen. Aufgrund seines dunklen, seidigen Fells, war der Zobel begehrte Jagdbeute und in Teilen Europas, z.B. in Skandinavien, aus diesem Grund bereits zu Beginn des Jahrhunderts ausgestorben. Während den Jahren der Russischen Revolution und des Bürgerkriegs war man lediglich damit beschäftigt, das Reservat vor Zobel-Plünderern zu schützen, erst in den dreißiger Jahren konnte die wissenschaftliche Arbeit wieder aufgenommen werden. In den folgenden Jahrzehnten entstanden eine Reihe Publikationen über die Zobelpopulation an der Ostküste des Baikalsees. Ab den 60er Jahren waren die Tiere in Russland wieder so verbreitet, dass der Zobel ein wichtiges kommerzielles Jagdobjekt wurde. Abgesehen von der Zobeljagd war das Reservat keinen anderen menschlichen, bzw. ökonomischen Eingriffen ausgesetzt. 1986 wurde es durch die UNESCO offiziell als Biosphärenreservat anerkannt.

Die Hauptziele der Arbeit sind der Erhalt des intakten Ökosystems, die Ermöglichung und Fortsetzung langfristiger, ökologischer Forschungen, einen Beitrag zur ökologischen Erziehung der Gesellschaft zu leisten und Multiplikatoren für den Naturschutz auszubilden.

Landschaft und Klima:

Das Reservat zieht sich 100 km entlang der Nordostküste des Baikalsees und wird vom zentralen Teil des Westhangs des Bargusiner Bergrückens geprägt. 60 % des Geländes sind von felsigem Gebirge bedeckt (1500 - 2400 m ü. NN; höchster Punkt: 2472 m), und nur ein vergleichsbar geringer Teil des Naturschutzgebiets (etwa 16 %) liegt am Baikalufer. Ein Drittel des Gebiets liegt auf 600 - 1250 m Höhe und ist von der Taiga bedeckt. Die Grenze im Norden bildet die Mündung des Flusses Schegnanda. Im Osten verläuft sie über den Hauptkamm des Bargusinrückens zum Oberlauf des Flusses Gromatuchi, im Süden von der Wasserscheide der Flüsse Schumilicha und Gromatuchi zum Baikalsee.

Die Gesamtfläche des Reservats beträgt 374.000 ha. Es herrscht extrem kontinentales Klima. Die Ostküste des Baikals ist Teil des ostsibirischen Hochdruckgebiets, dank welchem die Winter zwar kalt und lang, jedoch sehr sonnig und von wenig Niederschlag geprägt sind. Die Durchschnittstemperatur im Januar beträgt –22,7 C°. Den letzten Frost gibt es im Juni, den ersten im August. August ist auch der wärmste Monat bei einer Durchschnittstemperatur von 12,6 C°.

In den Flusstälern der Jesowka und Bolschaja und in Dawscha sind heiße Quellen zu finden, welche Temperaturen von bis zu 70 C° erreichen.

Flora und Fauna:

Verschiedenartige Reliefs und Böden erstrecken sich über ein Territorium mit einzigartiger Flora und Fauna. So gibt es allein 212 verschiedene Flechten- und 1500 Algenarten. Man findet seltene Asternarten und Rispengras. In der Nähe der heißen Quellen wachsen viele spezielle Pflanzen, welche nur unter solchen klimatischen Bedingungen gedeihen. Die Wälder des Reservats setzen sich unter anderem aus Kiefern, Zedern, Birken und Haselnussbäumen zusammen.

Die Fauna des Schutzgebiets ist typisch für die Taiga, jedoch weist sie einige Besonderheiten durch das bergige Relief des Gebiets sowie die Nähe zum Baikalsee auf. Im Reservat leben 41 Säugetierarten und 13, zum Teil seltene Arten von Nagetieren und Insektenfressern. Die Gruppe der Marder ist mit sieben Arten vertreten. Hier gibt es viele Tiere, die man nur am Baikal finden kann. Darunter den berühmten bargusinischen Zobel und das Schwarzhutmurmeltier. Der Nationalpark bietet Braunbären, deren Bestand auf etwa 250 Tiere geschätzt wird, besonders günstige Bedingungen. Weitere Bewohner sind Elche, Rentiere und Rotwild. Seeadler und Schwarzstorch sind an der Ostküste des Baikals zu Hause. Insgesamt sind im Reservat 274 verschiedene Vogelarten vertreten.

Unterkunft und Besuch:

Auf folgenden Wegen kann man ins Reservat gelangen:
1. Mit dem Bus von Ulan Ude nach Ust-Bargusin (der Bus fährt täglich um 8.00 in Ulan Ude los und fährt ca. 8 Stunden), von dort aus mit einem gemieteten Motorboot bis zur Siedlung Dawscha.
2. Von Ulan Ude oder Irkutsk mit dem Flugzeug nach Nischneangarsk und von dort aus mit gemietetem Motorboot nach Dawscha.
3. Im Winter kann man über das Eis nach Dawscha fahren.

Das Reservat darf nur mit spezieller Erlaubnis betreten werden. Diese kann man in Nischneangarsk bei der Verwaltung des Reservats (Ul. Oktjabrskaja 6), oder in Dawscha (innerhalb des Reservats an der Küste) von autorisierten Personen bekommen. Im südlichen Teil des Reservats von der Baikalküste ausgehend durch das Flusstal der Schumilicha verläuft eine 14 Kilometer lange Wanderroute, auf der man einen Eindruck über die Vielfältigkeit der Landschaft, vom Baikalufer bis in die Gletscherausläufer des Bargusiner Bergrückens bekommt. Der Ausgangspunkt der Wanderung ist nur über den Wasserweg erreichbar. Unter hier >>> befindet sich eine genauere Beschreibung der Route.

In der Siedlung Dawscha, innerhalb des Reservats (an der Küste) gibt es eine Unterkunft für Touristen, welche im Sommer 100 Rubel, im Winter 230 Rubel pro Tag kostet. Es besteht auch die Möglichkeiten, bei den Rangern des Reservats in Dawscha unterzukommen.

 

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Artikel geändert:
08 May 2012

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