Baikal-Lena Reservat

Gegründet: 1986
Größe: 6600 km2
Pufferzone:keine
Adresse:
ul. Baikalskaja 291B
664050 Irkutsk
Tel.: +7 3952-350615
Tel.: +7 3952-351350
Homepage (russisch): www.baikal-lena.ru
E-Mail: blgz@yandex.ru
Direktor:Aleksandr Grigorjevitsch Rassolov

Baikal-Lena Reservat

Das Reservat ist auf dem Landweg kaum zugänglich, weshalb nur sehr wenige Touristen hier landen. In den Bergen entspringt die Lena - der längste Fluss Russlands. Das Baikalufer wird an dieser Stelle "Bärenküste" genannt, denn zu Beginn des Sommers kann man hier zuweilen 6-7 Braunbären gleichzeitig beobachten, welche sich am Ufer an Fisch und Kavier sättigen...

Touristische Höhepunkte:

- Wanderungen durch das Sonnental zum Lena-Ursprung
- Rytyj-Kap - ein bei der örtlich Bevölkerung als heiliger Ort verehrter Uferabschnitt mit grandioser Schlucht
- Solnetschnyj-Kap
- Erloschene Vulkane Juzhno-Kedrovskij und Solnetschnyj des Bajkalskij-Gebirges

Geschichte:

Bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts existierten Pläne, nach dem Vorbild des Bargusiner Reservats(das älteste Reservat an der Ostseite des Sees) ebenfalls eine Schutzzone auf der Westseite des Baikalsees zu errichten. Erst 1986 wurde der Plan umgesetzt, ein 660.000 ha. umfassendes Gebiet auf der Westseite des Sees wurde von den russischen Behörden unter Naturschutz gestellt. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit (das Reservat ist verkehrstechnisch eigentlich nur per Schiff zu erreichen und befindet sich 300 km. nördlich von Irkutsk) ist das Gebiet relativ unberührt geblieben. Abgesehen von ein paar Jägern und Rentierzüchtern wurde es kaum von Menschen betreten.

Landschaft und Klima:

Der östliche Teil des Reservats ist sehr bergig. Hier befindet sich das Baikalski Gebirge mit Berggipfeln zwischen 400 und 2500 m. Höhe, die zum Ufer des Sees auslaufen. Wie auch an anderen Stellen der Westküste ragen die Berge meist direkt aus dem Wasser. Der zum Reservat gehörende Küstenstreifen vom Fluss Chejrema bis zum Jelochin-Kap ist ca. 120 km lang. Im westlichen Teil geht das Gebirge langsam in Flachland über. Landschaftlich gibt es hier eine Hochgebirgszone, Waldsteppe und Tundra, aber auch Wiesen- und Sumpfgebiete durchsetzen die Wälder.

In den Bergen entspringt die Lena, der längste Fluss Russlands. An ihrer Quelle misst sie kaum mehr als 10-15 Zentimeter. Wenn sie jedoch nach 250 Kilometern das Reservat verlässt, ist sie durch die vielen Zuflüsse bereits über 100 m. breit!

Es gibt eine Reihe von Seen - eiskalte, kristallklare Bergseen sowie wärmere Seen in Küstennähe, welche im Sommer zum Baden einladen. Das Klima ist kontinental mit langen, kalten Wintern und kurzen, warmen Sommern. Der Winter dauert ca. 6-7 Monate. Die Temperaturunterschiede innerhalb des Gebiets sind jedoch erheblich, je nachdem, ob man sich in den Bergen, an der Küste oder in den Niederungen befindet.

Flora und Fauna:

Die westlichen Ausläufer des Baikalski Gebirges sind mit dunklen, typischen Taiga-Wäldern bewachsen, darunter Sibirische Tannen und Fichten, Zirbelkiefern und Lärchen. Die östlichen Ausläufer sind mit hellen Zirbelkiefern und Lärchenwald bedeckt. Birken und Espen befinden sich an Stellen, wo der ursprüngliche Wald durch Feuer, oder andere Einwirkungen zerstört wurde. Die alpinen Zonen und Waldgebiete sind mit Wiesen- und Sumpfgebieten durchsetzt. Im südlichen Küstengebiet befinden sich prärieartige Steppen, welche weiter nördlich in Lärchenwälder und später in Taiga-Wälder übergehen. Im Herbst färben sich die Laubbäume in den Ausläufern des Baikalski Gebirges bunt, überall am Boden leuchten rote Preiselbeeren...

Eine Menge Tierarten tummeln sich in den Ausläufern der Berge und an der Baikalküste. 49 verschiedene Säugetierarten, darunter 11 Raubtierarten und 16 Nager. Unter den Bewohnern befinden sich sibirische Streifenhörnchen, arktische Eichhörnchen, Schwarzhutmurmeltiere, Schneehasen, Pfeifhasen, Luchse, Vielfraße und Wölfe. Im Frühling wandern Bären aus den Bergen zur "Bärenküste" hinab, um sich dort an Fischen satt zu essen. Auch die Baikalrobbe macht regelmäßig an den Ufern des Reservats Halt. 60 Prozent der am Baikalsee vorkommenden Vogelarten sind im Baikal-Lena Reservat vertreten, darunter Auerhähne, Birk- und Haselhühner, Wasseramseln, Seeadler, Rostgänse und Sakerfalken. Ein besonderer Vogel dieses Gebiets ist auch der Tannenhährer (Nussrabe): Der kleine, braune Vogel sammelt in einem Säckchen, welches sich in seinem Schnabel befindet, die Kerne der Zirbelkiefern und vergräbt diese später im Moos, was zur natürlichen Verbreitung des Baumes beiträgt.

Besuch des Reservats:

Da das Gebiet abgeschieden ist, ist die Anreise relativ kompliziert und nur per Boot zu bewältigen. Um das Reservat betreten zu dürfen, bedarf es einer speziellen Erlaubnis, welche in Irkutsk bei der Reservatsverwaltung zu bekommen ist. Die Schiffe an den den Nordbaikal (Severobajkals, Nizhneangarsk) machen (ohne anzulegen) vor der Küste des Reservats Halt, und Mitarbeiter des Reservats nehmen euch bei rechtzeitiger Absprache mit einem Motorboot auf offener See in Empfang - eine bei den Russen durchaus gängige Praxis. Es gibt an der Küste ausgewiesene Plätze, an denen Zelten erlaubt ist. Das Kap Zavorotnyj in der Mitte des Reservats ist von der Schutzzone ausgenommen und darf ohne Erlaubnis besucht werden, da dort bis vor einigen Jahren eine seltene Quarzart abgebaut wurde. Die Wanderungen zum Lenaursprung dürfen nur in Begleitung durchgeführt werden, beginnen am Solnetschnyj-Kap und dauern hin und zurück 2-3 Tage. Die Verwaltung in Irkutsk bietet im Sommer auch geführte Touren durch das Reservat an.

 

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Artikel geändert:
08 May 2012

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