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Wanderung auf den Markovo (1870m)

Ausgangspunkt der mindestens zweitägigen Tour ist idealerweise Glinka, eine ehemalige russ. Ferienanlage mit Pool, die seit einem Brand (nach Kurzschluss, sagt man...) in den 90ern bis auf einen Hausmeister verlassen ist und nach und nach verfällt. Zu ihr gelangt man, in dem man von der Landzunge vom Festland aus kommend an der Weggablung nicht Richtung Manachowo bzw. Kurbulik, sondern eben gen Süden, immer entlang der steinigen Ostküste von Swjatoi Nos, wandert oder fährt.
Der Pfad (tropa) fängt direkt hinter dem Ruinenhaus in Glinka, der Hausmeister nennt es "Hotel", an, folgt in einer Entfernung von ca. 300 m erst parallel dem Ufer. Nach 200-300 Metern biegt der Pfad an einem hölzernen Tisch sowie einem Hinweisschild "Natshalo Tropui" (Beginn des Wanderwegs) links gen Westen in den dichten Wald und Richtung Berg ab. Am Anfang heißt es nur laufen. Ohne nennenswerte Steigung, denn der Weg ist so ausgetreten, dass man ihn auf keinen Fall verfehlen kann.

Nach ca. einer halben Stunde bis 40 min. ist ein altes, halb verrottetes Schild an einem Baum angebracht, auf dem "Anstieg 50%" steht. Ein geschaffter Wandersmann hat zudem ein "Tui horosho podumal?" (Hast Du Dir das gut überlegt?) daneben geschrieben. Nun, was dann folgt, ist mit Rucksack auch ein ordentliches Stück Arbeit. Es folgen ca. 3 Stunden steilster Anstieg, zunächst durch Kiefern- und Birkenwald, später über Geröll und Zirbelkiefer-Buschwerk zunächst zum Vorgipfel, auf dem ungefähr die Hälfte der Höhenmeter zurückgelegt sind. Schon von hier aus hat man eine fantastische Sicht auf die Landverbindung von Swjatoi Nos und den Baikal. Weiter geht es in verblocktem Gelände, einem Rücken folgend.

Nach einer weiteren Stunde oben angelangt, wird man zunächst enttäuscht sein, ein "echter" Gipfel ist kaum auszumachen. Vielmehr erstreckt sich vor dem Wanderer eine große Hochebene, deren Vorteil im Frühherbst aber zum Beispiel ist, dass das Buschwerk in einem großartigen Meer von Rot und Gelb erstrahlt. Der eigentliche Gipfel Markovo befindet sich Nord-östlich des Plateaus. Unweit des Gipfels befindet sich eine Quelle und einige kleine Wasserbecken, die Mitnahme von Wasser kann sich also auf den Getränkebedarf für den Aufstieg beschränken (soweit es nicht ein ungewöhnlich trockener Sommer ist oder war). Plätze, um sein Zelt aufzubauen, findet man ohne Probleme. Es gibt sogar mehrere mit Kochstelle ausgerichtete Biwaks.

Die Aussicht - wenn es sie denn gibt - ist schlicht und ergreifend grandios zu nennen: Von der nord-westlichen Kante des Plateaus erblickt man das Uschkani Archipel, das gegenüberliegende Ufer des Sees und die ca. 50-60 Kilometer entfernte Insel Olchon im Süden. Gen Osten bietet sich ein herrlicher Blick auf die Landzunge mit ihrem ausgedehnten Sumpfgebiet, während man im Norden die Buchten des Tschiwirkuyski Meerbusens nachvollziehen sowie einen tiefen Blick in das Barguzin-Gebirge und den nördlichen Baikal werfen kann.

Für den Abstieg gibt es auf östlicher Seite zwei empfehlenswerte Möglichkeiten. Zum einen über die beschriebene Aufstiegsroute in ca. 2-3 Stunden, zum anderen dem Bergkamm folgend nach Süd-Osten und zurück zum Ufer. Für letztere Variante sollte man aber besser einen weiteren Tag einplanen.

 

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Artikel geändert:
30 Jan 2006

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