Die Heißen Quellen der Buchta Smenaja (Schlangenbucht)
Zu den Heißen Quellen (Gorjachij Istotschniki) der Schlangenbucht (Buchta Smenaja) gelangt man entweder per Motorboot von den beiden Fischerdörfern Manachowo oder Kurbulik aus oder per Pedes, einem kleinen Pfad entlang der Uferlinie des Meerbusens folgend. Ersteres dauert ca. 1-2 Stunden (je nach Wetterlage, reine Fahrzeit), letzteres je nach Kondition 8-10 Stunden (Laufzeit plus 1-2 kleinere Pausen). Der Wanderweg ist selbst mit den vergleichsweise schlechten Karten, die man bei der Nationalparkbehörde bekommt, leicht zu finden und ist im Rahmen des "Great Baikal Trail" (GBT)-Projekts einer der ersten regelmäßig gepflegten, neu kartierten und von Müll gesäuberten Wanderwege.
Da sowohl Hin- und Rückweg zur Schlangenbucht derselbe ist, bietet es sich an, zunächst ein Fischerboot in Kurbulik anzuheuern. Der Preis ist wie so häufig Verhandlungssache: Für 300 Rubel - das entsprachen 2001 23DM - und eine 0,25l Flasche zertifizierten Wodka wurden wir damals zu zweit in die Bucht befördert, mit Extra-Zwischenstopp auf einer der kleinen Inseln im Meerbusen. Vom Strand in Manachowo aus verkehren während der Sommerferien auch größere Schiffe der Nationalparkverwaltung, 1-2 Mal am Tag. Nachteil dieser Variante ist die mit Sicherheit große Zahl der Mitreisenden, die sich besonders in den Abendstunden nach Ankunft in der Schlangenbucht alsbald auch einen Lagerplatz neben dem eigenen Zelt suchen wird...
Wenn man sich, wie bereits vorgeschlagen, beim Besuch auf Swjatoi Nos an den Anblick von mehr als 20 Touristen pro Tag eingestellt hat, wird die Verwunderung über eine kleine (Menschen)schlange Badewilliger an den Heißen Quellen später auch nicht mehr so groß sein. Liegt man aber erst einmal in einer der beiden schwefelhaltigen Quellen an der Westseite der Bucht, lässt es sich gerade an kühleren Tagen eine Weile aushalten (in der Wärmeren muss sich der Körper an ca.40 Grad aber erst gewöhnen!). Drängelei ist jedenfalls nicht angesagt, in Russland ist man Warten ja gewöhnt. Oder man wählt sich den Winter in Sibirien als Urlaubszeit und hat garantiert keine Konkurrenz beim Aufwärmen...oder fast garantiert nicht ;-).
