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Verpflegung auf Wintertouren

Letztlich ist es eine Einstellungssache und natürlich eine Frage, wie man zu reisen gedenkt. Natürlich kann man jede Wintertour auch so planen, dass man für jede Mahlzeit den Kocher anwirft oder ein Lagerfeuer anzündet. Dann ist die Essensplanung natürlich bedeutend einfacher, weil man sich keine Gedanken darüber machen muss, welche Lebensmittel auch bei -25° Celsius sofort, d.h. ohne sie zu erwärmen, gegessen werden können.

Das ist vor allem dann wichtig, wenn man sich entweder in Steppengebieten oder auf dem Eis bewegen möchte, wo es bekanntlich kein Holz für ein Feuer gibt oder wenn man bei längeren Touren den Brennstoffvorrat begrenzen möchte. Und es kann wichtig auf langen Reisen werden, denn nicht immer herrschen in einem Ural oder auch in jedem anderen Fahrzeug Plusgrade!!!

Gerade bei winterlichen Touren im Zelt hängt viel von einer optimalen Essensplanung ab. Nichts ist schlimmer, als mit zu wenig Kalorien im Bauch bei -25° Celsius vom wärmenden Feuer in den eiskalten Schlafsack steigen zu müssen. Auch im besten Schlafsack friert man dann und nach einigen Tagen leidet nicht nur die Kondition, sondern vor allem auch die Motivation. Das Gleiche trifft im übrigen auf das Trinken zu. Eine Thermosflasche oder ein Kocher für heißen Tee sollte immer dabei sein. Und Vorsicht vor Schnee oder eiskaltem Wasser aus dem See. Schnee enthält keine Mineralien und Salze und führt somit zur Dehydrierung, kaltes Wasser erfordert demgegenüber sehr viel Energie vom Körper, um das Wasser der Körperwärme anzupassen.

Essen für unterwegs - ohne Kochen

Zuerst denkt man dabei natürlich an alle Formen von Müsli-, Schoko- oder sonstigen Riegeln, an Schokolade im allgemeinen, alle Formen von Nüssen sowie getrockneten Früchten oder Brotchips usw.. Davon sollte man für den kleinen Hunger auch immer etwas im Rucksack haben, denn bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt steigt der Energiebedarf des Körpers deutlich an.
Will man jedoch eine vollwertige Mahlzeit genießen, reichen ein paar Müsliriegel nicht mehr aus. Mit ein wenig Vorbereitung und einem Gang über einen der größeren Märkte in Irkutsk oder Ulan-Ude läßt sich dieses Problem jedoch auf recht einfache Weise lösen.

Brot (chleb):
Frisches Brot schmeckt gut, gefriert aufgrund des hohen Wassergehaltes jedoch sofort. Deshalb sollte man sich vor jeder Expedition etwas Zeit nehmen und größere Mengen Brot in Würfel schneiden (ca. 2*2 cm) und diese im Backofen langsam trocknen. Das so getrocknete Brot hält sich nicht nur ziemlich lange, es gefriert vor allem nicht und schmeckt lecker.
Alternativ lohnt sich noch die Mitnahme von reichlich Zwieback (suchar) mit oder ohne Rosinen und den typischen Ringkeksen (suschki), manchmal auch scherzhaft "Beißringe" genannt.

Belag:
Als Belag eignen sich vor allem fett- oder ölhaltige Lebensmittel:

Wurstwaren (Salami, Knacker, Wurstpasteten usw.):
Gute Salami ist auch in Russland teuer, man bekommt sie aber inzwischen auf jedem besseren Markt. Leichter zu erhalten und preiswerter sind Wurstkonserven (Paschtet), die auch in idealen Abpackungen angeboten werden.

Fischkonserven (vor allem die in Russland allgegenwärtigen Sprottendosen (Salaka)):
Die russischen Fischkonserven sind besser als ihr Ruf. Bevorzugen sollte man trotz allem Dosen mit ganzen Fischen oder Fischstücken und der Fisch sollte in Öl eingelegt sein (Öl gefriert erst bei sehr tiefen Temperaturen). Auf den Geschmack kommt es letztlich nicht an, weil bei derart niedrigen Temperaturen Fisch einfach nur nach Fisch schmeckt!

Speck (Salo):
Nicht fehlen sollte ein ordentliches Stück Speck (Sala). Speck enthält nicht nur außerordentlich viele Kalorien und damit Energie, er ist zudem leicht zu Essen, schmeckt auf Wintertouren plötzlich außerordentlich gut und es gibt ihn in Russland in vielen Geschmacksrichtungen (u.a. mit Chili).

Käse:
Käse kann man prinzipiell auch mitnehmen, nur sollte man vor allem Schnittkäse nicht zu lange aufbewahren und ihn vor allem immer kalt lagern. Kräftige Temperaturunterschiede verträgt er nicht (Achtung Schimmelbildung) und auch seine Konsistenz leidet ein wenig. Streichkäse (Russkaja, Gorodskaja, Sowjetskaja) eignet sich besser, wird allerdings zum Schnittkäse.

Essen für unterwegs - mit Kochen

Hier sind der Kreativität natürlich keine Grenzen gesetzt. Der westliche "Edeloutdoorer" wird sich mit spezieller Lightweight - Nahrung ausrüsten und zusätzlich Hochenergieriegel wie Pemikan usw. einpacken.
Die russische Variante sieht etwas anders aus und hat den Vorteil, dass man alles vor Ort kaufen kann. Zum Frühstück wird bei russischen Expeditionen fast immer "kascha" gegessen. Die Spanne reicht dabei von Buchweizen, Hirse, Haferflocken bis hin zum Milchreis. Meist wird der "kascha" mit etwas gewöhnungsbedürftigem und sehr fettigem Büchsenfleisch angereichert. Für Milchreis greift man auf koreanisches Milchpulver zurück, da es besser schmeckt als das russische und in stabilen aluminiumummantelten Tüten verkauft wird. Gerade zum Frühstück ist es aber durchaus lecker, die süße Variante mit Brei und trockenen Früchten zu probieren.

Zum Mittag wird meist nur ein kalter Snack eingenommen, erst am Abend wird wieder gekocht und fast immer gibt es Eintopf. Meist bilden Nudeln oder Reis die Grundlage und werden durch Gemüsebüchsen und Fleischkonserven ergänzt. Gewürzt wird in Russland dabei fast gar nicht. Teilweise wird im Winter aber auch gefrorenes Frischfleisch mitgenommen. Dabei ist aber Vorsicht angesagt, da vor allem im März/April tagsüber oftmals schon Plusgrade herrschen.

Wie so oft ist der goldene Mittelweg die sinnvollste Alternative. Als Frühstück bietet sich Kascha bzw. Porridge an, den man aber auch süß und verfeinert mit mitgebrachtem Zimt und Rosinen/Aprikosen etc. essen kann.

Am Abend kann man ziemlich leckere Suppen mit ein paar Brühwürfeln, Nudeln oder Reis, einigen Gemüsekonserven und mitgebrachten gefriergetrocknetem Rindfleisch kochen. Russische Fleischkonserven sind stets ein wenig gewöhnungsbedürftig und deshalb lohnt sich die Mitnahme von Lightweight Rindfleisch, lecker sind aber auch Bohnen, Erbsen usw.. Reist man allein oder zu zweit und ohne Pulka sind allerdings fertig abgepackte Lightweight-Mahlzeiten wohl die sinnvollste Variante.

Süßes

Neben der obligatorischen Schokolade bietet es sich an, etwas russisches Konfekt (das Moskauer soll das Beste sein) sowie Kekse oder Schokoriegel mitzunehmen. Auf russischen Expeditionen fehlen auch nie einige Dosen gesüßter Kondensmilch. Aber Vorsicht, sie ist unglaublich süß und es gibt sie mittlerweile auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Kochte man sie für einige Stunden, entsteht übrigens eine Art Karamel.

Neben der obligatorischen Schokolade bietet es sich an, etwas russisches Konfekt (das Moskauer soll das Beste sein) sowie Kekse oder Schokoriegel mitzunehmen. Auf russischen Expeditionen fehlen auch nie einige Dosen gesüßter Kondensmilch. Aber Vorsicht - sie ist unglaublich süß und es gibt sie mittlerweile auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Kocht man sie für einige Stunden, entsteht übrigens eine Art Karamel.

Tee und Getränke

Auf russischen Expeditionen wird fast ausschließlich Schwarztee getrunken. Ist das Budget klein, wird auf eine Schwarzteegranulat zurück gegriffen, besser schmeckt jedoch loser Blatttee (z.B. von Ahmad). Man kann aber auch Kräutertees kaufen, wenngleich diese in Russland extrem künstlich schmecken und nicht billig sind. Da Tee nicht viel wiegt, sollte man Kräutertee besser schon zu Hause einpacken.

Auf russischen Expeditionen wird fast ausschließlich Schwarztee getrunken. Ist das Budget klein, wird auf ein Schwarzteegranulat zurück gegriffen, besser schmeckt jedoch loser Blatttee (z.B. von Ahmad). Man kann aber auch Kräutertees kaufen, wenn gleich diese in Russland extrem künstlich schmecken und nicht billig sind. Da Tee nicht viel wiegt, sollte man Kräutertee besser schon zuhause einpacken.

Sollte man kein Eisloch finden (z.B. von Eisfischern) oder man keine Lust haben selbst eins ins Eis zu schlagen, dann sollte man das Schmelzen von Eis dem Schmelzen von Schnee vorziehen. Erstens gewinnt man aus Eis etwas mehr Wasser (die Dichte von Schnee ist sehr gering im Vergleich zu Wasser) und zweitens enthält Schnee keine Mineralien und Salze und führt daher zur Dehydrierung des Körpers.

 

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Artikel geändert:
31 Jan 2006

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