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Selenga-Delta

Selengadelta
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Foto: Hans Peter Schultze

Die Selenga ist neben der Oberen Angara ("Werchnaja Angara") der größte Zufluss des Baikalsees und fließt unter anderem durch die Hauptstadt Burjatiens Ulan-Ude. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss der Flüsse Ider und Muren in der Mongolei und bringt so auch das Wasser des kleinen Bruders des Baikalsees, dem Chobsogolsee.

Auch wenn der 1024 km lange Fluss auf weiten Strecken in seinem noch immer unverbauten Bett fließen kann, so ist die Selenga doch vor allem aus zwei Gründen sehr interessant und bekannt.

Da der Fluss durch Ulan-Ude mit seinen über 350 000 Einwohnern fließt und wie so oft in Russland bis vor kurzem praktisch keine Kläranlagen existierten, gehört der Fluss neben dem Zellulosekraftwerk zu den größten Schadstoffeinträgern des Baikalsees.

Gleichzeitig bildet das über 500km² große Delta der Selenga ein einzigartiges Naturreservat und vor allem auch ein natürliches Klärwerk. Das Delta ist durchzogen von einer Vielzahl kleiner und großer Wasserarme, riesigen Schilf- und Riedgrasteppichen sowie kleinen mit Sträuchern bewachsenen Inseln oder Sandbänken. Neben fast 300 verschiedenen Pflanzenarten (einige stehen auf der Roten Liste) ist das Delta auch Lebensraum für den seltenen Baikalstör bzw. Zwischenstation für den nur im Baikal vorkommenden Omul auf dem Weg in seine Laichgewässer im Oberlauf der Selenga.

Bekannt ist das Delta aber vor allem als Vogelparadies. Mehr als 200 verschiedene Vogelarten leben bzw. brüten hier und alljährlich machen hier fast 5 Millionen Vögel im Frühjahr und Herbst während des Vogelfluges Station.
Im Sommer kann man man auf 100 Hektar bis zu 2000 Nester finden und bis zu 175 000 Jungvögel machen hier im Herbst ihre ersten Flugversuche. 22 Arten stehen inzwischen unter Schutz, fünf stehen sogar auf der Roten Liste für bedrohte Arten.

1974 wurde deshalb das Kabanski Reservat gegründet. Das 12.100 Hektar große Gebiet ist eine Totalreservat, d.h. jegliche Nutzung ist während der Brutzeit streng verboten, ebenso wie die Nutzung von Motorbooten.

Auf einer der Inseln gibt es eine kleine Naturschutzstation. Die Reservatsverwaltung in Tanchoi bietet auf Nachfrage auch Exkursionen mit Übernachtung in der Station an.

 

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Artikel geändert:
24 Feb 2006

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