Wanderkarte

Wanderung zur Schlangenbucht (Buchta Smejnaja)

1 Tag Hintour ca. 20 km

Die Schlangenbucht am Ostufer der Halbinsel trägt ihren Namen, weil in ihr eine seltene Natternpopulation zu finden ist. Die Thermalquellen, die nahe der Bucht liegen, sind das beliebteste Ausflugsziel auf der Heiligen Nase. Gewöhnlich nutzen Touristen Boote um zu den Quellen zu gelangen, da keine andere befahrbare Verbindung existiert. Für den Wanderer gibt es eine landschaftlich schöne Tour, welche einen am Ufer des Baikals entlang, abwechselnd durch Buchten und über Steilküsten, zu den Quellen führt. Die vielen sandgesäumten Buchten laden immer wieder zum Rasten und Baden ein. Während der Sommerferien sollte man allerdings wissen, dass man hier nicht allein ist. In allen Buchten, die per Auto zu erreichen sind, gibt es eine Vielzahl von russischen Touristen, die ihren Sommerurlaub hier im Zelt verbringen und dabei fast häuslich werden.

Von Manachowo zur Schlangenbucht (Buchta Smejnaja) und den Thermalqellen (ca. 20 km, 7 h Gehzeit)

Entlang der Landzunge
Entlang der Landzunge
Foto: Peer Priewich

Manachowo - Kurbulik - Bucht Krestowskaja - Bucht Smejnaja - Thermalquellen

Manachowo liegt an einer Bucht, in der viele Boote ankern, die ihre Dienste feilbieten. Mit den Besitzern kann man einen Transport beispielsweise aus oder zur Schlangenbucht oder zu den Uschkina Inseln ausmachen. Am Nordende der Bucht beginnt gut erkennbar der im Rahmen des Great Baikal Trail (GBT) ausgebaute Weg. Nach dem steilen Anstieg führt der Weg durch den Wald auf der Steilküste bis zu einer Weggabelung, wo sich dieser in „Dangerous Slope“ und „Recommended Marschrut“ teilt. Der untere „gefährlichere“ Weg bietet schöne Ausblicke über den Baikal, und war zum Begehungszeitpunkt für den geübten Wanderer mit der nötigen Trittfestigkeit unproblematisch zu begehen. Der obere „empfohlene“ Weg führt auf der Steilküste durch den Wald. Nach etwa 40 Minuten treffen in dem malerischen Fischerdörfchen Katun die beiden Wege wieder aufeinander. Nachdem man den Ort und das Kap hinter sich gelassen hat, folgt man der Strasse etwa 50 m vom See weg, wo kurz hinter dem Zaunende der Pfad nach rechts steil über Serpentinen in den Wald führt. Durch diesen hindurch schlängelt sich der Weg in ca. einer halben Stunde hinunter zur Bucht Soroschija, an deren Anfang eine Quelle unten aus dem Fels kommt. Der Strand hier eignet sich auch gut zum Zelten. Von hier aus nach Kurbulik hinüber gibt es mehrere Wege. Der mit Abstand beste und kürzeste lässt sich finden, wenn man am Ende der Bucht dem Fahrweg noch ca. 100 m landeinwärts folgt, um dann nach rechts über den Berg zu gehen.

Das Dörfchen Kurbulik
Das Fischerdorf Katun
Foto: Lars Wagenknecht

Nach insgesamt ca. 2,5 h erreicht man das Fischerdorf, welches die einzige Möglichkeit auf der Insel bietet, sich mit Lebensmitteln zu versorgen. An der zweiten Straßenkreuzung des Ortes befindet sich an der linken Ecke die Brotbäckerei. Sie ist nicht mit einem Schild versehen, und auch nicht immer geöffnet. Außerdem bäckt sie nur ein gewisses Kontingent an Brot. Am Ende des Ortes befindet sich ein kleiner Laden, in dem man sich mit Grundnahrungsmitteln versorgen kann.

Gleich hinter dem Laden beginnt erneut der Pfad Richtung Schlangenbucht. Nach einem kurzen Anstieg führt dieser in wenigen Minuten durch den Wald zur Okunnaja Bucht hinüber. Von hier aus hat man einen Blick auf die kleine Insel, die Pakoijnskij Kamjen, zu Deutsch Totenfelsen genannt wird. Am Ende der Bucht geht es ungefähr 100 m durch den Sumpf. Dieses Stück fordert das Gleichgewichtsgefühl heraus, und es empfiehlt sich dem, der sich seiner Balancierkunst nicht sicher ist, und trotzdem trockene Schuhe behalten will, gleich barfuss zu gehen, oder sich alternativ im Wald vorher mit einem Wadstock auszustatten. Danach folgt der Weg dem ständigen Auf und Ab der Küstenlandschaft. Zwischen den Steilküsten, von denen man die herrliche Aussicht über die Tschiwyrkuij – Bucht und das dahinter aufragende Bargusin – Gebirge genießt, laden immer wieder malerische Sandbuchten zum Verweilen ein. Der Weg ist die ganze Zeit einfach und sehr gut zu erkennen, so dass man nach ca. 2 Stunden zur Bucht Krestowskaja gelangt. Von diesem sehr schönen und langgezogenen Sandstrand mit seinen zahlreichen Campingmöglichkeiten eröffnet sich bereits der Blick auf die Thermalquellen am gegenüberliegenden Ufer der Bucht. Sichtbar ist das schwimmende Hotel, wo man für 1.500 R. Vollpension unterkommen kann. (Kontakt: Tel. 3952/206811, www.rus.baikal.ru, rus@baikal.ru)

Die Quellen liegen links davon. Das Panorama vom Strand bietet einem außerdem einen schönen Blick auf das Bargusin-Gebirge am anderem Ufer des Baikal, die Nackte- und die Wuschelkopf-Insel (golij und lochmatij ostrof), sowie den Gebirgszug der Heiligen Nase (v. rechts nach links).

Das Fischerdorf Katun
Das Dörfchen Kurbulik
Foto: Lars Wagenknecht

Um nun weiter in die Schlangenbucht zu gelangen, läuft man bis zum Ende des Strandes. Dort beginnt der Weg durch den Wald, welcher durch den GBT sehr gut ausgebaut ist. Die Vegetation am Pfad durch die dichte Taiga ist interessant. Wenn man auch wahrscheinlich nicht auf Nattern treffen wird, so lässt einen die Fauna bereits verstehen warum dieser Ort als schützenswert einzustufen ist. Ungefähr nach einer dreiviertel Stunde erreicht man die Schlangenbucht, wo der Weg über ausgelegte Holzbretter und –stämme durch sumpfiges Gelände führt. Von hier aus ist es noch einmal eine dreiviertel Stunde bis zu den Thermalquellen. Diese bestehen aus zwei einfachen Holzbecken mit 40° C und 54° C warmem Wasser. In der Nähe der Quellen gibt es keine guten Möglichkeiten zum Zelten, so dass man besser in den Buchten davor bleibt, und nur eine Wanderung zu den Quellen unternimmt.

Man kann in Kurbulik oder Manachowo vereinbaren, sich von den Quellen abholen zu lassen bzw. mit Glück findet man jemanden, der einen ohne Absprache mit zurück nimmt.

 

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Artikel geändert:
23 Apr 2006

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