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Bau und Geschichte

Die Idee zum Bau der transsibirischen Eisenbahn kam Ende des 19. Jahrhunderts auf. Zwischen 6 und 10 Wochen benötigte man mit der Postkutsche nach Sibirien und Transbaikalien, die Gebiete westlich des Baikalsees. Dabei ging es durch mückengeplagte Sümpfe, über Flüsse und endlose Wälder auf holprigen Pfaden. Nicht selten kam es zu Achsbrüchen, schweren Unfällen und dem Verschwinden ganzer Reisegesellschaften.
In mehreren Etappen wurde die Transsibirische Eisenbahn von Moskau aus gen Osten vorangetrieben. Man nutzte dazu vorhandene Strecken und baute sie Richtung Sibirien aus. Die heute meist befahrene Route der Transsib ist im westlichen Teil Russlands nicht mehr der originale Streckenverlauf, eindrücklich bleibt er dennoch. Große Schwierigkeiten bereitete der Abschnitt westlich des Baikal, da das Amur-Tal ein natürliches Hindernis darstellte sowie die Umfahrung des Baikalsees.

Obwohl für 1900 geplant, wurde die Transsib erst 1904 eingleisig bis Wladiwostok fertiggestellt: eine Strecke über 9000 km und die längste Eisenbahn der Welt. Hunderte Zwangsarbeiter verloren ihr Leben und berechtigter Weise sagt man, die Schwellen der Gleise seien in Blut verlegt.
Die Reisedauer von Moskau in den Fernen Osten sollte gewaltig schrumpfen, aber durch schlechte Materialien, steile Kurven und starke Steigungen kamen die Züge damals nur selten schneller als mit 20 km/h voran und so dauerten die reichlich 1000 km zwischen Krasnojarsk und Irkutsk 4 Tage. Vor Fertigstellung der Umfahrung des Baikalsees und des Amur-Abschnittes über chinesisches Territorium konnte eine Transsib-Fahrt kombiniert mit Schiffs- oder Schlittenabschnitten über 36 Tage dauern - nur 4 Tage kürzer als mit dem Schiff von Wladiwostok nach Odessa am Schwarzen Meer zu reisen.

Verglichen mit den Zuständen vorher war der Bau der Transsib trotzdem ein enormer Fortschritt und vergrößerte die Macht und den Einfluss des Zaren gewaltig. Auch die militärischen Vorteile lagen auf der Hand, denn nun konnten nach notwendigen Verbesserungen und Ausbauten in kurzer Zeit große Mengen an Soldaten und Material in Richtung der chinesischen Grenze und ins ferne Asien transportiert werden. Die unterschiedlichen Spurweiten der Gleise sorgten dafür, dass sich dieser Vorteil des Zarenreiches nicht zu einen Nachteil verwandeln konnte.
Nach der "Großen Sozialistischen Oktoberrevolution" 1917 lag das Augenmerk vor allem auf der Besiedlung Sibiriens und der Ausbeutung der reichen Bodenschätze. Dafür benötigte man eine leistungsfähige Transportader und so wurde die Strecke ausgebaut: sie wurde 2-gleisig, der Baikalsee bekam eine neue Uferstrecke zur Umfahrung, es fanden Verknüpfungen nach China und in die Mongolei statt, die Baikal-Amur-Magistrale (BAM) wurde zusätzlich errichtet und heute fahren 700 bis zu 2 km lange Züge täglich mit maximal 100 km/h auf einer elektrifizierten Strecke, die auf gigantischen Brücken Flüsse überquert und zehntausende Tonnen Kohle, Erz und japanische Gebrauchtwagen Richtung Europa befördert.
Nach wie vor ist der Güterverkehr die Hauptlast aber auch touristisch spielt die Transsib für Sibirien heute eine entscheidende Rolle.

 

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Artikel geändert:
30 Jan 2006

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