Wanderkarte mehr über dieses Foto >> Foto: Thomas Heidbüchel Auf dem Weg zum Kap Makarova Foto: Lars Wagenknecht Aufstieg zum Markowo Foto: Thomas Heidbüchel mehr über dieses Foto >> Foto: Peer Priewich Hochplateau Foto: Steffi Stolper mehr über dieses Foto >> Foto: Lars Wagenknecht mehr über dieses Foto >> Foto Thomas Heidbüchel

WWW.BAIKALINFO.COM

Navigation: Startseite:: Great Baikal Trail:: Swjatoi Nos:: Pik Markowo

Besteigung des Markowo Plateaus

2 Tagestour ca. 1400 Höhenmeter Aufstieg

Die Wanderung auf das Plateau Markowo und den höchsten Gipfel der Halbinsel ist eine anspruchsvolle Tour, für die zwei lange Tage eingeplant werden müssen. Am ersten Tag steigt man hinauf zum Hochplateau auf ca. 1600 m Höhe. Die zweite Etappe führt über das Hochplateau zum Gipfel und wieder hinab zum See. Der steile Aufstieg vom Ufer des Baikals (ca. 456 m) bis auf 1877 m über dem Meeresspiegel erfordert zwar eine gute Kondition, lässt aber jeden Aufgestiegenen die tollen Ausblicke nur noch intensiver genießen. Vom Hochplateau aus eröffnet sich das Blickfeld über die ganze Halbinsel, die Bargusin- und Tschiwyrkuj - Bucht (Bargusinskij, Tschiwyrkujskij Zaliw), sowie die nahe gelegenen Uschkina Inseln, auf denen die einzige Süßwasserrobbenpopulation der Welt ansässig ist. Bei guter Sicht reicht der Blick gar hinüber an das Westufer des Baikals und zur Insel Olchon. Die schwere Zugänglichkeit und die damit verbundene Ungestörtheit der Natur, sorgen dafür, dass der Wanderer verschiedenste Vogelarten, diverse Hörnchen und zahlreiche Spuren von einem der 80 auf der Halbinsel lebenden Bären beobachten kann.

I. Etappe von Glinka auf das Hochplateau (12 km, 6 h)

(ca. 13 km, 1100 Höhenmeter, 8 h Gehzeit) Glinka – Kap Makarova – Ende des Pfades – Hochplateau Beginn der Wanderung ist die Weggabelung an der Strasse nach Kurbulik und dem Fahrweg nach Glinka, wo man in der Regel auch vom Transport abgesetzt wird. Von hier ist es ca. eine viertel Stunde bis Glinka, einem ehemaligen Hotelressort, dessen abgebranntes Haupthaus direkt auf das Ufer des Baikal schaut. Heute werden die verbliebenen Gebäude von Fischern, deren Boote vor der Bucht liegen, genutzt. Bevor man nach Glinka gelangt, passiert man rechter Hand den Weg, welcher das Ende der Tour darstellt. Kurz nach Glinka beginnt ein schmaler Pfad, dem man für etwa 2 angenehm zu laufende Stunden durch Birkenmischwald und stets am Ufer entlang folgt. Unterwegs passiert der Weg einige schöne Campingstellen am See, bis man schließlich zum Kap Makarova gelangt. Nachdem man ein Flüsschen über eine kleine Brücke passiert hat, und bevor man zum Camp der Fischer an der Landzunge gelangt, biegt der Pfad nach rechts in den Wald.

Ab hier ist der Weg mit roten Markierungen gekennzeichnet. Er folgt nun dem Lauf des kleinen Flüsschens auf der linken Seite, erst einmal seicht bergan. Im von hohen Kiefern dominierten Mischwald quert der Pfad nun bald ein Stück des alten Bachbetts, bevor das erste steile Stück den Hang hinauf folgt. Der Pfad hält sich weiterhin am linken Seitenhang und steigt durch die Taiga teilweise mit Blick auf den Bach. Nach ca. einer halben Stunde wechselt der Weg die Seite des Bächleins. Hier ist der beste Platz um noch einmal die Wasservorräte für den Aufstieg und den drauffolgenden Tag auf dem Plateau aufzufüllen. Nach dem Überqueren des Baches führt der Pfad weiter im Tal entlang, erst durch Wald und später durch hohe Gräser und Farne. Der Weg kann sich hier aufteilen. Man geht ohne Sorge weiter bergan, und trifft schnell wieder auf den richtigen Weg. Dieser ist nun teilweise nicht mehr gut gekennzeichnet. Im Geröllfeld des Baches geht der Weg immer weiter den Hang hinauf. In diesem Bereich ist der Pfad oft nur noch durch Steinhaufen gekennzeichnet zu erkennen. Ca. eine Stunde nach der Bachüberquerung beginnt das anstrengendste Stück der ganzen Tour. Der Pfad führt nun sehr steil am Hang hinauf. Auf dieser Passage der Etappe versucht man so lange wie möglich dem Pfad zu folgen, der je höher man kommt, praktisch nicht mehr existiert. Man kann versuchen, sich zwischen den mit Krüppelkiefern bewachsenen Rücken etwas links zu halten. Trotz des fehlenden Weges muss man sich nicht beunruhigen, denn die Zielrichtung ist klar: immer weiter nach oben. Auf diesem Teil der Etappe steigt man auf nur ungefähr anderthalb Kilometern fast 600 Höhenmeter. Auf den letzten 100 Höhenmetern sollte man versuchen aus der Rinne auf den rechten Rücken zu gelangen, weil der Weg nun in der Rinne, wie allerdings auch auf dem Rücken, immer steiler wird. Nun gilt es besonders aufmerksam zu sein. Mit aller beim Steigen im Hochgebirge notwendigen Vorsicht, klettert man die letzten steilen Geröllfelder hinauf. Diese verlangen absolute Trittsicherheit und Beachtung von Steinschlag, um die unterhalb Steigenden nicht zu gefährden.

Nach diesen letzten Anstrengungen und dem allgemein recht abenteuerlichen 5 - 6 Stunden dauernden Aufstieg wird der Wanderer auf dem Bergkamm mit einem herrlichen Ausblick auf beide Seiten des Baikalufers und die Uschkina Inseln entlohnt. Von hier aus gelangt man sehr schnell nach rechts auf das Hochplateau. Hier gibt es verschieden Zeltmöglichkeiten, die einem auch Schutz vor dem frisch wehenden Wind auf dem Kamm bieten. Dank der wachsenden Krüppelkiefern ist Feuerholz in begrenztem Masse vorhanden. Im Sommer gibt es hier oben kein Wasser.

2. Etappe: vom Hochplateau zum Gipfel und zurück nach Glinka (ca. 13 km u. 7 h Gehzeit)

Hochplateau – Gipfel – Vorgipfel – Glinka Auf dem Hochplateau ist der Weg mit Steinhaufen gekennzeichnet. Man folgt einfach dem östlichen Kamm des Plateaus. Immer wieder ist die Durchquerung von sich am Boden ausbreitenden Krüppelkiefern gefragt. Der Weg bietet die ganze Zeit atemberaubende Ausblicke über die Halbinsel, den Baikal und das, am östlichen Ufer liegende Bargusin - Gebirge. Drei Stunden läuft der Wanderer ungefähr am Kamm entlang, passiert dabei mehrere kleine Berge und Senken, bis zum ersten Gipfel. Dieser ist vom Nationalpark mit einem Schild ausgestattet, und liegt auf 1841 m Höhe. Von hier soll ein kleiner Weg zu einer Quelle führen. Man sollte sich aber im vor hinein über den Zustand dieser Quelle erkundigen. Wer nun den Ehrgeiz aufbringt, kann zum benachbarten und mit 1877 m höchsten Gipfel der Halbinsel weiterlaufen.

Der Abstieg allerdings erfolgt vom ersten Gipfel, und verläuft immer auf einem Bergkamm Richtung See. Der Weg ist anfangs noch nicht zu steil und sehr gut zu erkennen. Die spärliche Vegetation sorgt bis zu dem nach ca. 1,5 h erreichenden Vorgipfel (1334 m), auf dem ein Holzkreuz steht, dafür, dass man während des gesamten Abstieges eine fantastische Aussicht über die Bargusin - Bucht genießen kann. Im letzten Teilstück vor diesem kleinen Gipfel verliert sich der Weg etwas. Am Vorgipfel gibt es zur Not die Möglichkeit sein Zelt aufzuschlagen, allerdings ist nur Platz für etwa 2-3 Zelte, so dass man Pech haben kann und der Platz besetzt ist. Nach dem Gipfelkreuz führt es einen wieder in den Wald. Der Weg ist nun sehr steil, aber immer gut ausgebaut und sichtbar, so dass man den Abstieg relativ schnell in 1,5 h bewältigen kann. Schließlich läuft man noch etwa eine dreiviertel Stunde seicht zum Baikal hinab. Wenn man am Ufer des Sees steht, hat man einen Abstieg von 1400 Höhenmeter hinter sich gebracht, und weiß ein Bad im sommerlichen Baikal umso mehr zu schätzten. Der schöne Sandstrand der Landzunge, welche die Swjatoj Nos mit dem Festland verbindet, lädt nun zu Rast, Baden und Erholung ein.

Alternativ kann man in einer Tagestour den Aufstieg auf das Plateau bewältigen. Dabei sollte man sich allerdings auf einen sehr langen Tag von ca. 8 Stunden einstellen. Die Wanderung beginnt am Endpunkt der oben beschriebenen Tour und folgt dem Weg der zweiten Etappe in entgegen gesetzter Richtung bis zum Gipfel. Nach dem mühsamen Aufstieg folgt der Abstieg zurück zum See auf dem selben steilen Weg. Wer die Zweitagestour unbedingt in entgegen gesetzter Richtung begehen möchte, sollte sich darauf einstellen, dass die Stelle für den Abstieg vom Plateau nur sehr schwer auszumachen ist. Gegebenenfalls sollte man sich dann, für den besten Weg, auf sein Gefühl verlassen.

WWW.BAIKALINFO.COM

(C) Baikalplan e.V. 2003 - 2007. Alle Rechte vorbehalten.

Wenn Sie diesen Artikel vervielfältigen oder veröffentlichen möchten, kontaktieren Sie uns bitte: info@baikalinfo.com