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Von Listwijanka gen Norden nach Bol. Goloustnoje

3 - 4 Tagestour ca. 55 km

Die Wanderung von Listvjanka nach Bolschoje Goloustnoje gehört nicht nur zu den populärsten Touren am Baikal, sondern ist auch eine der schönsten. Die gute Erreichbarkeit von Irkutsk aus und die landschaftliche Abwechslung des Pfades am Ufer des Baikals machen den Weg vor allem als Stopover für Transibreisende attraktiv. Der Wegverlauf zeichnet sich durch einen ständigen Wechsel zwischen Steilküste, Strand und Wald, sowie durch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aus. Schwindelerregende Ausblicke von gewaltigen Felsmassiven und malerische Sandbuchten, die zum Baden und längerem Verweilen einladen, lassen die Tour zu einem kurzweiligen Erlebnis werden.

Listwijanka

An-/Abreise: mehrmals täglich Busse und Marschrutkas aus Irkutsk Übernachtungsmöglichkeiten: breites Angebot an Privatunterkünften, Pensionen und Hotels, am Ende der Siedlung auch Zelten am Ufer möglich Versorgung: in verschiedenen Läden (Magasin) erhält man Grundnahrungsmittel; am Hafen kann man geräucherten Omul kaufen (auf Frische achten); hier hat der Baikal keine Trinkwasserqualität allgemeine Hinweise: Baikalinfo.ru am Hafen (Übernachtung, Tour und Fahrzeiten Bus/Schiffe; auch englisch)

1. Etappe: von Listvjanka nach Bolschije Koty (12 km, 6 h)

(ca. 20 km; 7 h Gehzeit) Listvjanka - Kap Tolstij - Mündung der Chernaja - Bolschije Kotij Der Beginn der Wanderung befindet sich in Listvjanka an der Ecke der Uferstrasse (ul. Gorkova) und der Gudina Straße. Nach dem kleinen Schild des Great Baikal Trails (GBT) folgt man der Strasse durch den Ort das Seitental des Flüsschens Bolschaja Tscheremschanka hinauf. Nach ungefähr einem Kilometer erreicht man am Ende der Siedlung eine Weggabelung, an der bisher eine Wegmarkierung fehlt. Hier sollte man sich links halten, um einem Weg zu entgehen, der zwar schöne Ausblicke über den Baikal und die Sternwarte von Listvjanka bietet, allerdings mit seinen steilen Anstiegen sehr kraftraubend ist. Später trifft dieser Weg wieder auf den GBT. Folgt man dem Hauptweg, beginnt nach einigen Lichtungen ein langer Anstieg durch Mischwald den Berg hinauf. Ab hier ist der Weg, soweit er ausgebaut ist, durch orange Bändchen des GBT gekennzeichnet. Auf dem Kamm erreicht man eine Kreuzung, an der man den Markierungen folgt, und läuft einige Minuten über den bewaldeten Kamm, um dann nach einer scharfen Linksbiegung über Serpentinen in ein Tal hinab zu steigen. Dem Bächlein in der Talsohle folgt man bis zum Ufer des Baikals, wo nach mittlerweile ca. 2,5 h Gehzeit ein schöner Rastplatz zum verschnaufen einlädt. Von dieser Stelle bis zum Kap Tolstij verläuft der Weg an der Steilküste. Auf diesem Abschnitt ist der Weg gut ausgebaut, bietet teilweise atemberaubende Ausblicke und erfordert eine gewisse Schwindelfreiheit.

Als Alternative zu dem vom GBT ausgebauten Weg über die Berge gibt es für sehr Wagemutige von Listvjanka aus einen Weg entlang der Steilküste. Auf diesem sind allerdings Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingte Voraussetzung, und selbst dann ist der Weg wohl kaum mit schwerem Rucksack zu begehen, da enge, abrutschende Stellen am Hang sehr gefährlich werden können. Der Weg am Steilhang vom Kap Tolstij soll 2006 vom GBT ausgebaut werden, bisher ist dies aber für ca. 45min das am schwierigsten zu begehende Stück der ganzen Wanderung. Nachdem man den Gedenkstein von Vitalij Aleksejewitsch Demetjew passiert hat, führt der Weg an vielen kleineren und größeren Buchten vorbei, oberhalb der Kliffkante durch verschiedene Wälder mit Gräsern und Pilzen hindurch bis zur Mündung des Flüsschens Chernaja. Hier befindet sich eine gute Möglichkeit zum Picknick und Zelten. Diese wird auch von den Bewohnern und Gästen von Bolschije Koty, welches nur noch ca. 45 min auf einem breiten, befahrbaren Sandweg entfernt liegt, genutzt. Bolschije Koty An-/Abreise: im Sommer täglich Schiffsverbindung nach Listwjanka und Irkutsk Übernachtungsmöglichkeiten: zahlreiche Privatunterkünfte, Herberge (gostiniza) Versorgung: in den Kiosken des Ortes kann man sich in der Regel nur mit Alkohol, Zigaretten und Chips oder Fisch eindecken

2. Etappe: von Bolschije Koty nach Bolschaja Kadilnaja ( ca. 15 km; 5 h Gehzeit)

Bolschije Koty - Skriper Felsmassiv - Teufelsbrücke - Bolschaja Kadilnaja Der Beginn dieser Etappe ist am Ortsende von Bolschije Koty, von wo aus ein gut ausgebauter Weg die Steilküste hinauf führt. Nach etwa 20 min steigt man wieder zum Strand ab, geht ihn entlang bis zum Kap Sibirjakowo. Nachdem man hier eine provisorische Treppe überwunden hat, verläuft der Weg oberhalb des Strandes durch ein Birkenwäldchen, aus dem sich nun der Blick auf das Skriper Felsmassiv eröffnet. Dieser und das zweite Massiv (Zajatschi), mit der Teufelsbrücke, bestehen aus für den Baikalsee seltenen Kieselkonglomeraten, in dem verschiedenfarbige Kiesel in einem rötlichen Lehm gebunden sind. Nach einem letzten kurzen Wegabschnitt an der Steilküste geht man in das Tal der Bolschaja Sennaja hinein. Nach etwa 5-10 min findet man auf der anderen Seite des Bächleins einen Weg der steil den Berg hinaufklettert. Auf der Spitze des Felsens bieten drei Aussichtspunkte, deren Felswände steil zum Ufer hin abfallen, einen weiten Blick über den Baikal. Nach den Aussichtspunkten steigt der Weg durch ein schmales Tal zum Baikalufer ab. Von hier muss man recht beschwerlich über das Ufergeröll klettern, um weiter über Wiesen und einen Sandstrand am Kap Sobolev zum Zajatschi Massiv zu gelangen.

Der Weg, welcher sich die Wand empor zur Teufelsbrücke schlängelt, ist erst zu erkennen, wenn man dem Strand bis unmittelbar zum Fuße des Felsens folgt. Die Teufelsbrücke ist ein ungefähr ein Meter breites Wegstück, welches künstlich in den Fels gehöhlt ist. Früher sicherte hier ein Eisengeländer den ungefähr 10 Meter tiefen Abgrund. Nach dem Abstieg vom Felsmassiv mit seinem wunderschönen Ausblick läuft der Weg über farbenfrohe Wiesen in die Kernzone des Pribaikalski Nationalpark hinein. Auf diesem Stück der Wanderung sollte man sich dem besonderen Schutzcharakter des Gebiets bewusst sein. Weiter durch die artenreichen Wiesen, auf denen man verschiedene Vögel, wie z.B. Rebhühner beobachten kann, erreicht man nach ca. 1 Stunde Bolschaja Kadilnaja - ein Stützpunkt des Nationalparks. Hier gibt es Möglichkeiten zur Übernachtung, wobei das Zelten in der gesamten Kernzone verboten ist. Bolschaja Kadilnaja Übernachtungsmöglichkeiten: Herberge Nationalpark; ca. 20 Plätze; 300 - 600 Rubel; Banja extra Versorgung: es gibt eine Küche für Selbstversorger, Verpflegung muss vorher bei der Nationalparkverwaltung angemeldet werden

3. Etappe: von Bolschaja Kadilnaja nach Bolschoje Goloustnoje ( ca. 20 km; 6 h Gehzeit)

Bolschaja Kadilnaja - Malaja Kadilnaja - Tourbasa - Bolschoje Goloustnoje Von Bolschaja Kadilnaja verläuft der Pfad über saftige Wiesen, durch Kiefern- und Lärchenhaine am Fuße des Primorski Gebirges, welches auf diesem Abschnitt schöne Einblicke in dessen Berglandschaft gewährt, bis nach Malaja Kadilnaja. Danach ändert sich die Landschaft plötzlich, indem das Gebirge hier steil zum Ufer hin abfällt. Hier gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder man folgt dem Weg am Steilhang direkt unterhalb senkrechter Felswände, und nimmt dabei einige durch Bergrutsch verursachte gefährliche Passagen, bei denen Trittsicherheit gefragt ist in Kauf. Oder man entscheidet sich für den Strand, zu dem am Schild des Nationalparks ein Pfad führt. Bei dieser Variante sollte man allerdings nicht die hölzerne Leiter verfehlen, mit deren Hilfe man auf den nun wieder einfachen Weg oberhalb der Kliffkante gelangt. Durch dichten Kiefern- und Lärchenwald geht es nun weiter bis zum Ende der langgezogenen Bucht. Dort trifft man auf eine private Tourbasa die links passiert wird, um an eine zweite zu gelangen, die man am Strand umgeht oder hindurch läuft.

Nach der Tourbasa verläuft der Pfad ca. 30 min an einem baumlosen Steilhang entlang. Zurück am Strand folgt man diesem bis zu einer Treppe und läuft oberhalb der Steilküste weiter. Hier endet die Kernzone des Nationalparks. Nach Bolschoje Goloustnoje, das in der Ferne bereits zu erkennen ist, sind es ungefähr noch 90, bequem zu laufende Minuten. Oberhalb des Strandes führt der Weg durch einen Kiefernwald, der von zahlreichen Campern belagert ist, und mündet auf die Straße nach Bolschoje Goloustnoje, der man bis zum Ende der Wanderung folgt. Das Dorf liegt am Rande eines riesigen, baumlosen Flussdeltas, dessen Schwemmland weit in den Baikalsee hineinragt. Mitten auf dem Delta befindet sich eine kleine Kirche, zu der ein Abstecher ebenso lohnenswert ist, wie zu einer Waldaue, in der einige sehr alte und mächtig gewachsene Bäume stehen. Zu beiden Orten gelangt man allerdings nicht trockenen Fußes, da ein Flussarm durchquert werden muss. Bolschoje Goloustnoje Übernachtungsmöglichkeiten: zahlreiche Privatunterkünfte, Herberge des Nationalparks (gostiniza) An-/Abreise: täglich früh morgens ein Bus nach Irkutsk Versorgung: es gibt verschiedene Läden in denen Grundnahrungsmittel erworben werden können

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