Wanderkarte mehr über dieses Foto >> Foto: Hans-Peter Schultze Entlange der Osinovka Foto: Christine Jacobi Berghütte des Reservats Foto: Hans-Peter Schultze mehr über dieses Foto >> Foto: Christine Jacobi Brücke über die Osinovka Foto: Vadim Michailov Ranger des Nationalparks Foto: Steffi Stolper

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Baikalski Biosphärenreservat (2-3 Tage)

All diejenigen, die es in die unberührten Gebirgsregionen am Baikalsee zieht, sollten sich eine Wanderung im "Baikal Biosphärenreservat" (Baikalskij Zapovednik) nicht entgehen lassen. Am Südufer des Baikal, im zentralen Teil des Chamar-Daban-Gebirges gelegen, lockt das Gebiet mit Bergtaiga, Tundra und alpinen Landschaften. Aufgrund seines besonderen Schutzstatus sowie den höchsten jährlichen Niederschlägen am gesamten Baikal verfügt es zudem über einen außergewöhnlichen Reichtum an Flora und Fauna. Neben unzähligen Insekten, leben dort über 250 Vogelarten. Überboten werden kann diese Vielfalt nur durch die spektakuläre Aussicht, einem der dort heimischen Zobel oder sogar einem der etwa 80 Braunbären zu begegnen. Das Gebiet, welches eine Fläche von etwa 166.000 km² umfasst, wurde bereits 1969 als Biosphärenreservat ausgewiesen. Dies erfolgte u. a. als Ausgleichsmaßnahme für den Bau des Zellulosewerks in Baikalsk und die damit verbundenen schädlichen Eingriffe in das ökologische Gleichgewicht des Baikals. Ausgangspunkt der Tour ist das Örtchen Tanchoi, welches durch seine Lage an der Bahnstrecke zwischen Irkutsk und Ulan Ude gut zu erreichen ist. Von hier aus führt die Route vom Ufer des Baikals hinein in das Chamar-Daban-Gebirge, und dort stets am Ufer des Flusses Ossinovka entlang. Das Reservat ist erst seit ein paar Jahren auch für interessierte Touristen zugänglich, weshalb einige Teilstrecken der Route bisher nicht besonders gut ausgebaut sind. Für die kommenden Jahre ist geplant, mit Hilfe des GBT (Great Baikal Trail), diese Wegabschnitte in guten Zustand zu bringen sowie die bestehende Route weiter auszubauen.

Tanchoi

An-/Abreise: mehrmals tgl. mit dem Zug aus Irkutsk und Ulan-Ude bzw. mit der Elektritschka aus Sludjanka Übernachtungsmöglichkeiten: Hostel des Zapovedniks (ab 200-300 Rubel/pro Nacht) Versorgung: am Bhf. kleiner Laden mit Grundnahrungsmitteln, Bäckerei allgemeine Hinweise: Informationen zum Baikalskij Zapovednik unter http://baikal.net/zapovednik; Anmeldung im Büro des Zapovednik (uliza Krasnogwardeyskaja 34, Tel.: 30 (-138 bzw. -238) 93710-25). In Vorbereitung einer Wanderung durch das Biosphärenreservat sollte man dem Büro des Zapovedniks in jedem Fall einen Besuch abstatten, da das Betreten des Reservats nur in Begleitung eines bewaffneten Rangers erlaubt ist. Dieser findet immer den Weg, vermittelt interessante Fakten zu Natur und Landschaft und bietet zudem Schutz bei einer eventuellen Begegnung mit dem "Herrn der Taiga". Zudem sind für den Aufenthalt im Reservat eine pauschale Gebühr von 600,- Rubel (1-15 Prs.) zu entrichten; eine Übernachtung in einer der Hütten kostet 1000,- Rubel pro Person.

1. Etappe: Wanderung entlang des Flüsschens Ossinovka (12 km, 6 h)

Tanchoi - Hütte des Zapovednik (1-1,5 h) - Chamar-Daban-Gebirge (4-5h) Der Startpunkt der Wanderung ist der Bahnhof von Tanchoi. Von hier aus biegt man auf der Hauptstraße des Ortes nach links und gleich darauf nach rechts – in die Uliza "Krasnogwardeyskaja" ein. Diese führt leicht ansteigend durch den Ort. Nach der Überquerung der Fernstraßenkreuzung, an der man bei einem der Verkaufsstände seinen Reiseproviant mit geräuchertem Omul auffüllen kann, führt der Weg weiter geradeaus und am Friedhof vorbei direkt zum Büro des Zapovednik. Rechterhand des Hauses beginnt der Trail, ein zunächst fahrzeugbreiter Grasweg. Im Schatten von Zirbelkiefern wandernd, umschwirrt von Grillengezirpe und zahlreichen Mücken, passiert man nach etwa 5 Minuten eine Hochspannungsleitungstrasse. Weiter folgt man dem ebenen Weg, der nach etwa 15 Minuten leicht nach rechts hinab führt. So gelangt man zu einer Weggabelung, von der aus sich zwei Möglichkeiten zum Betreten des Reservats anbieten. Für beide Varianten braucht man etwa 30 Minuten und es empfiehlt sich, der Abwechslung halber, für den Rückweg die jeweils andere Route auszuprobieren. (1) Dem rechten, abschüssigen Weg folgend, gelangt man bereits nach kurzer Zeit an den Fluss. Dieser wird an der Brücke, ein kurzes Stück flussaufwärts, überquert. Hinter der Brücke führt zunächst ein schmaler Weg bergauf und verläuft anschließend eben durch den Wald bis zum Eingangsschild des Zapovedniks. (2) Die zweite Variante führt zunächst geradeaus durch den Wald. Schließlich verläuft der Weg eine Weile oberhalb des Flusses, und nach ca. 20 Minuten gelangt man an eine abenteuerliche Hängebrücke. Hinter dieser folgt ein steiler Anstieg. Die letzten 5 Minuten bis zum Eingang des Zapovednik sind nun jedoch erholsam.

Am Eingang zum Zapovednik treffen die beiden Wege wieder aufeinander, und man wandert nun einen sehr einfachen Weg durch den Wald und passiert 3-4 kleine Holzbrücken. Nach der letzten kleinen Brücke verläuft der Weg wieder direkt oberhalb des Flusses, auch wenn dieser ab und zu außer Sichtweite gerät. Nach etwa 20-minütigem leichtem Auf- und Abwandern über Wurzeln, Steine, Sand und eine Holztreppe überquert man einen Bach. Gleich dahinter befindet sich die kleine Hütte des Reservats. Hier findet man jedoch auch ausreichend Möglichkeiten zum Zelten, Rasten und sogar zum Baden im reißenden Fluss (ein Zugang befindet sich links hinter der Hütte, den steilen Hang hinunter). Weiter folgt man dem Weg nun weiter in Richtung Süden, vorbei an Blau- und Heidelbeeren, Farnen und z. T. durch schulterhoch gewachsenes Gras. Der zunächst einfach zu laufende Waldweg wird dabei zunehmend steiniger und wurzeliger. Nach etwa 25 Minuten fällt der Weg steil nach links ins Tal zum Fluss hin ab und man erreicht einen Wasserfall, in dessen Anblick versunken es sich herrlich entspannen lässt. Frisch und erholt sollte man nun auch sein, denn ab hier wird der Pfad merklich unwegsamer. Im Sommer 2005 befand sich das Workcamp des GBT etwa 20 Minuten hinter dem Wasserfall. Der Weg war teilweise etwas schwierig, da er sehr eng und zudem noch relativ unbefestigt war. Die Wegqualität nimmt mit zunehmender Strecke also deutlich ab, der Schwierigkeitsgrad für den Wanderer hingegen zu. Stark abschüssige und rutschige Passagen, das weglose Klettern am Flussufer entlang und kurze, matschig-sumpfige Wiesenabschnitte sorgen für reichlich Abwechslung und Abenteuer. Zwischendurch laden sonnenerwärmte und flussumrauschte Steine zum Verweilen ein.

Besondere Vorsicht ist - nach insgesamt etwa 5h - beim Klettern über die bunten Felssteine geboten. Diese sind nicht immer so fest, wie sie scheinen. Weiter führt der Pfad weg vom Fluss, der sich irgendwo im Verborgenen teilt, über eine hochgewachsene Wiese. Bald darauf gelangt man jedoch wieder an den Fluss (rechter Flussarm). Diesen überquert man und schlägt sich in Ermangelung eines erkennbaren Weges den kleinen Steilhang hinauf durch die Büsche. Oben lässt sich mit ein wenig Mühe dann auch ein Weg ausmachen, der nach etwa 5 Minuten an einem riesigen Felsen (zur Rechten) vorbeiführt. Kurz darauf lichtet sich der Wald, und zur Linken wird der Blick auf den linken Flussarm, sowie ein steinernes Flussbett frei. Diese Stelle ist zwar steinig, aber die einzige, an der man getrost sein Zelt aufschlagen kann.

2. Etappe: Gipfelbesteigung im Chamar-Daban-Gebirge (insgesamt 7-8 h)

Bisher gibt es keinen ausgebauten Weg. Es besteht jedoch die Möglichkeit, in einer Tagestour und in Begleitung des ortskundigen Rangers vom Nachtlager aus einen der umliegenden Gipfel zu besteigen. Der Aufstieg ist z.T. etwas beschwerlich, doch unvergleichliche Aussichten ins Tal des Ossinovka lohnen alle Mühen, und ein Tee aus frisch gepflückten Johannisbeerblättern sowie ein Picknick mit Blaubeeren stärken jeden müden Wanderer.

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