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Die Klosteranlage liegt im gleichnamigen Dorf südlich des Selenga Deltas. Die Gründung des Dorfes basiert auf einem weit weniger friedlichen Ereignis, als man dies für ein Kloster annehmen sollte. In dieser Gegend wurde nämlich 1661 (dem Gründungsjahr von Irkutsk) ein Gesandter des Zaren Jerofej Zabolotskij von Kosaken ermordet. Zur Erinnerung an den Mord wurde später das Kloster sowie der Ort gegründet. Das Wort Posol bedeutet Botschafter und der Name wurde später auch zum Programm. Denn das Kloster entwickelte sich zu einem wichtigen Stützpunkt für alle diplomatischen Missionen dieser Zeit sowie zum Zentrum der Christianisierung in dieser Region, u.a. wurden hier ab 1862 auch die ersten burjatischen Missionare ausgebildet.
Bereits 1690 wurde hier von Missionaren das Troizko-Selenginski Kloster errichtet. Wenige Jahre später gründeten einige Mönche des Klosters jedoch ein zweites Kloster, das fortan in Konkurrenz zum Mutterkloster stand.
Im 18. Jahrhundert errichteten beide Klöster die ersten steinernen Kirchenbauten im östlichen Teil Russlands. Mit der 1778 geweihten Erlöserkirche manifestierte sich die herausragende Stellung des Klosters von Posolsk auch architektonisch. Die weißen Kuppeln des Klosters waren schon von weitem sichtbar und wurden zum Anlaufpunkt für fast alle Reisenden auf Ihrem Weg nach Ostsibirien bzw. zurück.