
Nichtsdestotrotz geht die Arbeit weiter. Große Teile sind bereits kartiert, den Rest schaffen wir auch noch. Auch die Messstation, die nun über mehrere Monate mehrmals am Tag klimarelevante Daten aufzeichnen wird, ist ausgesetzt und die ersten Proben - immerhin 28 kg - tragen Sergej und ich zum Pass, wo wir sie gut verstecken. Die letzten Tage werden noch einmal unruhig. Unsere weiblichen Teilnehmer kommen sehr beunruhigt von den "Sanitäreinrichtungen": Ein paar frische Bärentapsen machen uns sehr sensibel für knackende Geräusche. Wir schlafen nun weniger fest ...
Kein Bär lässt sich blicken, das Feuer kommt näher, aber wir schaffen trotzdem unser Pensum. Am Abmarschtag gehts zügig aus dem Rauch. Noch ein Abstecher aufs Plateau, auf dem Sascha noch andere Höhlen kennt, aber diesmal nicht finden kann, dann gehts den beschwerlichen Weg das Tal entlang, am Feuer vorbei bis zum alten Brandherd, wo nur noch Stümpfe und starke Bäume stehen. Wir machen Mittagspause. Kaum sind wir beim Essen, ist pünktlich, wie verabredet, unser LKW da und holt uns ab. Das heißt für uns Freudentanz, denn wir hatten uns schon fast damit abgefunden, die 700 Höhenmeter bis zum Pass mit dem gesamten Gepäck und den zusätzlichen Proben hinaufkrauchen zu müssen. Diese Sorge sind wir nun los, dank den unschätzbaren Leistungen des GAS 66 und seines Fahrers, der den eigentlich unpassierbaren Weg meisterte.
Die Expedition war ein voller Erfolg, und nun heißt es erst einmal Proben auswerten. Diese Arbeit wird noch bis Winter 2004, möglicherweise auch länger dauern. Dann aber wird vielleicht ein kleines Stückchen Klimageschichte rekonstruiert werden können, von einer Region, die noch viele Rätsel aufgibt.