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Von Irkutsk zur Insel Olchon

Wer sich einmal entschlossen hat, sein Fahrrad mit nach Irkutsk zu nehmen, dem genügt mit Sicherheit nicht ein Ausflug nach Listvjanka. Ein häufiges Ziel ist die größte und schönste der Inseln des Sees - die Inseln Olchon. Am einfachsten gelangt man dorthin, wenn man von Irkutsk aus immer in Richtung Norden fährt. Auf den ersten Kilometern ist der Fahrzeugverkehr noch relativ stark, aber er nimmt schon wenig später rasch ab und ermöglicht ein entspanntes Fahren. Die Fahrt erfolgt nun auf guter Teerstraße durch leicht hügeliges Gelände immer in Richtung Norden bis zum 130 Kilometer entfernten Dorf Bajandai. Die Landschaft entlang dieser Strecke ist bereits recht schön, aber bei weiten nicht zu vergleichen mit dem, was noch kommen wird. Auf Grund der kargen Wälder entlang der Straße ist die Strecke auch etwas windanfällig. Übernachten kann man in Sibirien eigentlich immer wo es einem beliebt, das heißt, wer mit dem Zelt unterwegs ist, kann es überall dort aufbauen, wo er gern möchte. Feuer zu machen ist völlig unproblematisch. Beschwerden wird es dazu hier nicht geben, aber vor dem Verlassen sollte die Feuerstelle unbedingt ordentlich gelöscht werden! Waldbrände treten hier ohnehin häufig auf, und für deren Bekämpfung fühlt sich in Sibirien meist keiner verantwortlich. Wer es vorzieht, in einem schönen alten sibirischen Holzhaus zu übernachten, sollte einfach in den Dörfern nachfragen, dort wird sich für ein paar Rubel immer etwas finden.

In Bajandai geht die offizielle Straße in Richtung Norden noch bis Katschug weiter. Um nach Olchon zu gelangen, muss man aber in Bajandai in Richtung Osten abbiegen. Ab jetzt wird der Weg wesentlich anstrengender, da eine Reihe von längeren Anstiegen folgt. Dafür aber wird die Gegend auch reizvoller. Etwa für 70 Kilometer bleibt die gute Straßenqualität erhalten. Erst unmittelbar hinter dem kleinen Dorf Kuret endet die befestigte Straße und es beginnt eine Schotterpiste, zwar nicht sehr angenehm zu fahren, aber mit Mountainbike oder Trekkingrad problemlos machbar. Nach nicht allzu langer Fahrt kommt man in dem Dorf Elantzij wieder auf eine befestige Straße. Der restliche Weg bis zur Insel Olchon ist geprägt vom Wechsel zwischen befestigten und unbefestigten Straßenabschnitten. Da im August 2003 häufig Straßenbaumaschinen am Wegrand standen, ist anzunehmen, dass mittlerweile noch mehr Straßenabschnitte geteert wurden. Übergesetzt wird dann auf die Insel mit einer regelmäßig verkehrenden Fähre, die kurze Passage ist für Radler kostenlos. Direkt auf der Insel Olchon führt die offizielle Straße nur bis zum Dorf Chuschir. Der Weg ist sehr bescheiden, da neben dem Schotter auch jede Menge Löcher vorhanden sind, die das Fahren nicht sehr angenehm gestalten. Hinter Chuschir gibt es zwar keine "offizielle" Straße mehr, aber die ersten 20 Kilometer hinter dem Dorf verläuft die Straße in gleicher Qualität weiter.

Daran schließt sich in der Gegend um Peschschanaja ein knapp 5 Kilometer langes Stück an, dass so sandig ist, dass man stellenweise sein Rad schieben muss. Auch wenn dieser Bereich eher zum Umkehren einlädt als zum Weiterfahren, sollte man den Ehrgeiz behalten und weitermachen, denn danach kommt bis zum Nordkap ein super Waldweg. Von Nordkap aus kann man dann auch noch gut den kleinen Ort Ussurij ansteuern, allerdings muss man auf dem Rückweg wieder durch das sandige Gebiet fahren. Hat man die Insel Olchon erst einmal erkundet, bleibt mit dem Fahrrad nur noch die Möglichkeit, wieder zurück nach Irkutsk zu fahren (denn weiter nach Norden auf der Westseite des Baikals kann man nicht fahren) oder sich in Chuschir ein Boot zu organisieren, das einen auf die Ostseite des Baikals bringt (gewöhnlich ist dies der Ort Ust-Bargusin).

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